Mir wurde gesagt das man ab 40 keine Chancen mehr hat in Deutschland. Wir sind beide 36, und schön langsam bekomm ich Angst.
Kann mir von euch vielleicht jemand helfen bzw uns Tipps geben??
Das stimmt so nicht. Es wird empfohlen, dass der Altersunterschied zwischen Eltern und Kind nicht wesentlich höher sein sollte als 40 Jahre. Gesetz ist das aber nicht. Es gibt für die vermittelnden Personen eine Reihe von Kriterien für die Eignung von Bewerbern bzw. für die Frage, welche Bewerber die geeigneten Eltern für ein bestimmtes zu vermittelndes Kind sein könnten. Das Alter der Bewerber spielt da schon mit rein, ist aber nicht unbedingt das entscheidende Kriterium.
Mehrere SozialarbeiterInnen von Jugendämtern/Adoptionsvermittlungsstellen, mit denen ich gesprochen habe, haben ganz klar gesagt, dass das Alter der Bewerber für sie nicht das wichtigste/entscheidende Kriteriium ist.
Es kommt auch auf das Kinderprofil an: Bewerber, die sich ein gesundes, weißes Baby wünschen und ihre Aufnahmebereitschaft auch darauf beschränken, gibt es viele.
Für schwerer vermittelbare Kinder (z.B. ältere Kinder, Kinder mit dunkler Hautfahrbe, Kinder mit Krankheiten, Behinderungen oder Risikofaktoren für Entwicklungsstörungen/Behinderungen) stehen i.d. R. weniger Bewerber zur Verfügung.
Ich kenne mehrere Adoptiveltern, die mit fast 40, 40 oder über 40 Kinder (auch Neugeborene) vermittelt bekommen habe.
Mein persönlicher Eindruck ist: Wenn man konsequent dranbleibt und das Bewerbungsverfahren durchläuft, hat man eine realistische Chance, ein Adoptivkind vermittelt zu bekommen (wenn man das empfohlende Alter nicht weit überschreitet und nicht gravierende andere Gründe gegen eine Adoptionseignung sprechen).
Wenn man das Bewerbungsverfahren beim örtlichen JA durchlaufen hat und als geeignet eingesstuft worden ist, kann man sich auch bei auswärtigen Jugendämtern oder bei Adoptionsvermittlungsstellen freier Träger bewerben.
Hallo
Außerdem wurde mir gesagt vom Jugendamt das es in Deutschland kaum Kinder gibt die man adoptieren kann. Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.
Auch das stimmt so pauschal nicht.
Der Bedarf an Adoptiveltern bei den verschiedenen Jugendämtern sehr unterschiedlich - manche JÄ haben durchschnittlich 1 Kind im Jahr zu vermitteln, manche alle paar Jahre ein Kind, manche mehrere im Monat.
Zutreffend ist, dass es viele Kinder gibt, die nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können, aber nicht zu Adoption freigegeben sind. Für diese Kinder werden Pflegeeltern gesucht. Da ist der Bedarf ungleich höher als für Adoptiveltern.
Viele Grüße