Untersucht werden ? Auf Allergien z.B. ! Oder auf Depressionen, die ja angeblich auch mit den Genen zusammen hängen und nicht mit dem Alltag !
Weißt Du, was ich furchtbar finde ? Die ganzen umverschämten Vorwürfe und die Heuchelei zu dem Thema.
Auch z.B. der Umgangston, der hier im Forum herrscht. Genau so ist das immer bei dem Thema Adoption; immer nur Vorwürfe, Frustabbau, Aggressionsabbau etc.
Und ja: Die Gene meiner leiblichen Mutter waren nicht so, wie viele sie gerne gehabt hätten, nämlich 'krank, kaputt' oder mit der ein oder anderen Krankheit behaftet. Warum auch ? Immerhin gabs einige deutliche Anzeichen dafür, dass sie sicher auch nicht gaaaanz so dumm gewesen sein konnte. . .
Auch ich habe keine genbedingten Krankheiten; zumindest keine, die der Medizin bekannt sind. . .
Warum auch ? Was soll das bringen, wenn ich welche hätte ?!
Ich kann doch nun wirklich nichts dafür, dass ich genetisch nicht vorbelastet bin und nicht 'rausgeholt' worden bin. Und ich finde, jemand der das Gegenteil behauptet, soll es auch beweisen.
Und das mit der Intelligenzbestie kannst du dir gerne sparen, das spricht nicht gerade für dich.
Ich als Adoptivkind muß überhaupt nichts; ich konnte mir nicht aussuchen, ob ich adoptiert worden bin oder nicht und nich muß nicht mehr oder weniger dankbar oder respektvoll mit anderen Leuten umgehen als ein nicht adaptiertes Kind auch. Ich bin doch der jenige, der mit der ganzen Sache im Endeffekt am wenigsten zu tun hat; ich bin nur der passive Teil, das Objekt.
Was mich an dem ganzen Thema Adoption stört ist die Tatsache, dass das Thema immer noch aktuell ist, nach 30 Jahren. Warum kann ich nicht einfach ganz normal gesehen werden, wie jeder andere auch ? Warum kann ich nicht einfach ein ganz normaler Mensch sein, der einfach nach dem beurteilt wird, wie er vor einem steht und wie er hier und jetzt erscheint ?
Warum muss das immer eine Rolle spielen, dass man adoptiert ist ?
Und zu dem Thema Groschenroman: Das arme Adoptivkind, was der armen, überforderten, leiblichen Mutter vom Amt weggenommen wurde und was dann sein Leben lang nach seiner Adoptivmutter sucht, bis es ihr dann nach 50 Jahren endlich um den Hals fällt und sagt: "Mami, was habe ich dich vermisst . . ." und die Mutter sagt dann "Ich dich auch, aber die bösen Behörden . . ", ist doch eine viel bessere Handlung für einen Groschenroman, oder etwa nicht ?
Ach so: Du fragtest, weshalb ich mich mit meiner Adoptivfamilie verbunden fühle. Na gut, die Antwort kann ich dir gerne geben: Ganz einfach, weil es von Geburt an meine Familie ist und weil ich nie eine andere hatte !
Und zu meiner Adoptivfamilie: Ja, es sind finanziell gut gestellte, kompetente Leute, die in ihrem Umfeld viele Neider haben. Meine Mutter erzählte mir dann, dass sie, als sie mich gerade hatte, oft belächelt wurde. Eine Nachbarin sagte, als ich so 2 Monate alt war: "Na warten sie mal ab. wer weiß, was sie mit dem da noch für Probleme kriegen, sie kennen ja die Gene nicht . . ."
Und man hat mir nicht wirklich verboten, Mädels zu treffen. Aber wenns welche aus unserem Umfeld waren, dann hieß es schnell: "Du weißt doch, dass wir nicht zusammen passen, also lass bitte unsere Tochter links liegen . . ."
Ich wurde einfach immer gemieden.
Ja, der Umgangston in diesem Forum ist sehr speziell. Nimm Dir die teilweise extremen Unfreundlichkeiten nicht zu Herzen, diese Menschen sind nicht Deine Freunde. Ich kenne Dich nicht, aber mir kommst Du relativ normal vor. Wer ist denn schon total normal, jeder hat doch einen mehr oder weniger grossen Vogel. Und "dumm" kommst Du mir auch nicht gerade vor. Ich gebe eigentlich keine ungefragten Tips an erwachsene Menschen, aber vielleicht wäre eine Psychotherapie keine schlechte Idee, um einige Dinge wie z. B. Dein Selbstbewusstsein, zu verbessern. Mir kommt es vor als hätten Dir Leute Dinge eingeredet (vielleicht wussten sie es nicht besser), die so nicht zu stimmen scheinen. Manchmal machen auch Menschen andere bewusst/unbewusst herunter, um sich selbst zu erhöhen.
Hast Du vor Deine leiblichen Eltern ausfindig zu machen?