Hallo Racergirl,
Deine Geschichte erinnert mich ein wenig an meinen einen Cousin. Der lebte auch seit er ein Kleinkind ist bei meiner Tante, seine leibliche Mutter stellte früh klar, dass sie das Kind nicht in ihrem Leben brauchen kann, aber auch, dass sie ihn nicht zur Adoption freigeben wird.
So wuchs er halt bei meiner Tante und meinem Onkel auf und sah und sieht diese als seine Eltern an.
Seit er etwa 16 war äußerte er auch immer wieder den Wunsch, mit Vollendung seines 18. Lebensjahres endlich von seinen Eltern adoptiert zu werden und so geschah es dann auch.
Ich kann Dich und Deine Empfindungen für Deine Eltern also sehr gut verstehen.
Auch verstehe ich, dass Dich der Umgangston hier erschreckt, das ging mir genauso, denn auch ich kenne kein anderes Forum in dem der Ton zum Teil so übel ist.
Ich bin aber auch in keinem anderen Forum in dem die Thematik derart emotional beladen ist.
Für manche Leute ist das Thema Adoption eben mit soviel Schmerz beladen, dass sie sich mit allen Mitteln gegen diesen Schmerz wehren müssen.
Das geht dann eben leider teils soweit, dass diese Menschen nicht akzeptieren können, dass andere Menschen andere Erfahrungen gemacht haben aus denen sich andere Ansichten gebildet haben.
Scheinbar ist es für solche Menschen dann erträglicher zu verleugnen, dass diese anderen Meinungen und Erfahrungen existieren. Dies mag weit weg von einer konstruktiven Diskussion sein, aber ich denke es ist besser ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr darauf einzugehen. Lieber Schweigen als verbaler Krieg

Bei der Suche nach Deinen Geschwistern kann ich Dir kaum behilflich sein...
Dadurch, dass sie adoptiert wurden wird es schwer bis unmöglich werden Auskünfte zu erhalten.
Hast Du bei den Jugendämtern über welche die Adoption Deiner Geschwister gelaufen ist mal angefragt ob sie, bereit wären einen Brief von Dir an Deine Geschwister / deren Adoptiveltern (je nachdem wie alt Deine Geschwister sind) weiterzuleiten?
Oder zumindest einen Brief oder Deine Kontaktdaten und den Aktenvermerk, dass Du als (Halb)Schwester existierst und an Kontakt interessiert wärst der Akte anzufügen, sodass Deine Geschwister sobald sie Akteneinsicht haben davon Kenntnis erlangen können?
Das könnte (und sei es mit einem zugedrückten Auge) mit dem Ausforschungsverbot vereinbar zu sein.
Der Kontakt zu der leiblichen Mutter von meinem einen adoptierten Cousin ist mehrfach abgerissen und einmal konnte er wieder aufgenommen werden, weil die Mutter Kontakt mit dem entsprechenden Jugendamt aufnahm und dort um Weiterleitung eines Briefes bat.
Ich weiß aber nicht ob so was grundsätzlich möglich ist oder ob das damals nur ging, weil dem Jugendamt bekannt war, dass die Adoptiveltern des Kleinen explizit an jedem nur möglichen Kontakt mit der leiblichen Mutter ihres Sohnes interessiert sind.
Andernfalls würde mir nur die "öffentliche Suche" einfallen. Also über Facebook, ggf Aushänge in Jugendtreffs usw.
Hier müsstest Du Dich nur informieren, wie Du am Besten vorgehst, denn einerseits ist es für so eine Suche nützlich den Namen deiner leiblichen Mutter zu kennen, andererseits denke ich nicht, dass es in Ordnung ist ihn auf irgendwelchen Aushängen oder Internetaufrufen zu verwenden ohne sie gefragt zu haben ob das für sie ok ist.
Aber je nachdem wie lokal Deine Geschwister vermittelt wurden könnte es ja reichen Eckdaten (Geburtsdatum und Ort, vermittelndes Jugendamt, beteiligtes Amtsgericht usw) aufzulisten und dann eben wenn sich jemand meldet abzugleichen, ob ihr von den gleichen Menschen abstammt.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute
lg
Primel