Außerdem. Wissenschaftler die etwas auf sich halten, üben nicht einfach Kritik um ihr Wissen "unbedingt an den Mann" bringen zu wollen und aufzuzeigen, wie frevelhaft die Kritisierten handeln, sondern sie üben konstruktive Kritik die dann Lösungsvorschläge oder andere/bessere Vorgehensweisen aufzeigt. Anstatt wie in diesem Fall den Ado-Eltern falsches Handeln in Form von Adoption vorzuwerfen, das (angeblich) für die Kinder ein totales Desaster sein soll, hätten seriöse Wissenschaftler darüber referiert, was für die abgegebenen Kinder, die nicht zu Hause aufwachsen können, geschehen soll. Darüber wurde in den seitenlangen, "angeblich" wissenschaftlich fundierten Ausstößen nicht ein einziges Wort verloren.
Man trägt immer wieder das Dogma vor, Menschen, die als Kinder adoptiert wurden, wären ohne die Annehmenden alleine in einer dreckigen Gasse verendet. Man sei als Annehmende nicht an der eigentlichen Adoptionsvermittlung ("Abgabe") beteiligt gewesen und habe keinen Einfluss darauf gehabt, was mit den betroffenen Kindern geschehen ist, man sei zur Kindesannahme von den Eltern der Kinder gezwungen worden. Man behauptet, für die angenommenen Kinder würde man sich interessieren, aber in diesem Forum habe ich noch nie gelesen, dass man als erwachsener Bürger die Eltern eines solchen Kindes aufgesucht habe, seine Familie, mit ihnen geredet hätte, das Kind gefragt hätte, wie man ihm helfen könnte. Die Annehmenden und Bewerber für Kinder scheinen nur ein einziges Argument zu kennen, mit dem sie jedem Menschen gegenüber den Grund für ihre Vereinnahmung eines Menschen rechtfertigen: "das Kind kann -
aus welchen Gründen auch immer - nicht bei seinen Eltern sein.". Dabei liegt der eine Grund auf der Hand: sie wurden durch ein Staatsorgan als "anzunehmend" deklariert, d.h. weil sie aus Sicht des Staates adoptiert werden müssen, ob sie und ihre Angehörigen wollen oder nicht, wurde ein Umgangsverbot und ein Datenschutz der "neuen Familie" verhängt. Meines Wissens existieren keine Adoptierten, die vor ihrer Deportation notariell, also rechtskräftig von ihren Eltern zur Adoption freigegeben gewesen sind. Und meines Wissens decken sich statistisch gesehen die Zahlen der Adoptivkinder mit denen der Adoptions
bewerber, genauer gesagt, sind es nach meiner Rechnung etwas mehr statistisch erfasste Adoptierte als statistisch erfasste Bewerber.
Angenommen es gäbe ein Kind, dessen seine Eltern überdrüssig sind. Muss dieses Kind zwangsläufig adoptiert werden in Deutschland? Existieren keine entfernteren Verwandten, die für eine unbestimmte Zeit in der Zukunft für die Pflege, Versorgung und Förderung einspringen würden? Existieren keine Pfleger, keine SOS-Kinderdörfer? Wäre dieses Kind ohne deutsches Adoptionsrecht ein Huckleberry Finn oder Oliver Twist? Wer so eine fettgedruckte Frage stellt wie Martina und Luna, der weiß es entweder nicht besser, weil er keine Fantasie und keine Vorstellung hat von etwas, das sich "Sozialstaat" nennt, oder er versucht ganz bewusst, andere in ihrem Denken zu manipulieren, damit ein überflüssiges und Menschen schädigendes Verhalten von ihm übersehen, mit Wohlwollen ignoriert oder gar als alternativlos gepriesen wird.
Ich dachte, du schreibst, was es aus wissenschaftlicher Sicht bedeutet, Vater, Mutter oder Kind zu sein? Quasi eine Art Definition? Eigentlich hast du geschrieben, warum du dich über Martina aufregst. Warum alle Frauen irgendwie gaga sind. Das kann ich dir direkt beantworten: wir haben ein Gaga-Organ dafür - die Hystera. Manche Frauen nicht mehr. Die werden dann schrullig, was auch nicht besser als gaga ist. Also freu' dich, dass du als Mann geboren wurdest. Quasi direkt ein Abbild Gottes. Für Eva tat's eine Rippe. Und weil sie den Adam verführt hat, wurde sie und alle Frauen nach ihr mit der monatlichen Blutung und den Schmerzen der Geburt bestraft. Du siehst: wir haben unsere Strafe schon bekommen.
Dann ging es um pränatale Bindung und Prägung. Dazu lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass jeder Adoptivbewerber, der nicht völlig ignorant ist, sich mit diesen Themen beschäftigt. Wir sind nun auch nicht gerade "auf der Wurstsuppe hergeschwommen".
@Nancy: du schreibst weiter oben, dass jeder, der kein Kind aufziehen möchte, verhütet oder abtreibt (sinngemäß wiederholt). Nunja, die leibliche Mutter von B. hat nicht verhütet. Termine zur "Abtreibung" hat sich nicht wahrgenommen. Sie konnte es einfach nicht. Sie wollte das Leben in ihr nicht töten. Sie hat sich auch ausdrücklich gegen Pflegeeltern oder andere sog. Hilfen zur Erziehung entschieden. Für sie kam nur die Adoption in Frage. Was also hätte mit B. passieren sollen? Wenn ihr Wunsch die Adoption war? Bevor die Frage kommt: der leibliche Vater war jederzeit involviert.
Hat ein haitianisches Kind, was auf Haiti von zwei Haitianer gezeugt wurde, andere pränatale Bedingungen, als ein haitianisches Kind, was in Deutschland von zwei Haitianern gezeugt wurde? Weil du sowas andeutest in deinem Beitrag.
Deine blasphemischen, sexistischen, pietätlosen Äußerungen ignoriere ich hier mal und versuche nur auf deine Fragen einzugehen.
Relevant für die pränatalen Einflüsse sind auch Lebensbedingungen wie Stress und Hektik und die Ernährung der Mutter, deine Frage zum haitianischen Kind ist also relativ eindeutig mit "Ja." zu beantworten.
Was mit einem gewollten und geliebten Kind passieren sollte, für dessen Zukunft sich Mutter und Vater interessieren, liegt doch auf der Hand für jeden, der das Grundgesetz kennt. Eine Adoptionsvermittlung ist in solchen Fällen illegal, ein solches Kind ist nicht dafür geeignet, weil seine Eltern in die Pflicht genommen werden können, ohne, dass eine Gefährdung für das körperliche und geistige Wohl dieses Kindes zu befürchten ist. Eine Möglichkeit wäre, der ehelichen oder unehelichen Familie so bequeme Bedingungen wie Pflegefamilien zu verschaffen, sodass ein Elternteil zu Hause die Fürsorge und Pflege des Kindes übernehmen kann, bzw. das bei Getrenntleben alleine tun kann, ohne Existenzängste haben zu müssen. Je nach individuellen Lebensvorstellungen der Eltern könnten die staatlichen Förderungen wie Krippenbetreuung u.Ä. alternativ oder ergänzend zur elterlichen Individualförderung in Anspruch genommen werden. Wie genau sahen denn die ausgeschlagenen Angebote des Jugendamts an die Eltern aus? Ich bin neugierig.
Übrigens: deiner Beschreibung nach zu urteilen, kann von einem Wunsch der Mutter nicht die Rede sein. Wenn Abtreibung eine dermaßen konkrete Überlegung für ihr Kind war (damit will ich sagen, man hat sich sehr konkret mit der Lebensfrage auseinandergesetzt und sich auch deinen klaren Worten zufolge diesbezüglich ganz klar und bewusst entschieden auf der Grundlage von Einfühlungsvermögen - man würde selbst auch nicht abgetrieben sein wollen, also wünscht man das auch nicht seinem Kind - es ist eine persönliche Mutter-Kind-Bindung entstanden), dann wird Adoption nicht ihr Wunsch gewesen sein, sondern maximal ihre Wahl aus einem "Hilfsangebotskatalog", deswegen frage ich nach den restlichen Angeboten. Das Jugendamt wird zu ihr gesagt haben, dass sie eine Auswahl nicht verweigern darf. Sie könnte Kriterien genannt haben, die sie sich als Mutter für das Aufwachsen ihres Kindes vorstellt, wie Individualförderung, Familienzusammengehörigkeit mit durchschnittlichem Lebensstandard, Zukunfsperspektiven,... Das alles würde für eine vorbildliche Erziehungsfähigkeit der Mutter sprechen, oder siehst du das anders?
Wir kennen die Macht der Werbung. Man sieht einen Spot und dann will man das Präsentierte haben, aber es handelt sich dabei um einen vermeintlichen Wunsch. In Wirklichkeit wurde man manipuliert und hatte keine Wahl. Für Adoptionen machen Adoptionsvermittler Werbung. Das ist ihre im AdVermiG vorgeschriebene Berufstätigkeit - Schwangerschafts- und Elternberatung in Verbindung mit Adoptionsvermittlung - ein krasser Gegensatz zum Artikel 6 GG, der überhaupt keine systematische Eltern-Kind-Entfremdung kennt, sondern lediglich ein Kinderschutzprinzip. Muss ein Kind, für das seine Mutter sehr empathische, altruistische Gefühle hat, durch das Jugendamt ausdrücklich zu seinem Schutz von ihr getrennt werden, was meinst du?